Hs. B 49 Hannover, Landesmuseum Nr. 1447
Sammlung Georg Meyer, 1885. Roh behauener an beiden Seiten offener Bambusabschnitt ohne Ornamente. Lg. 29 cm; Dm. 3,5 cm. Vom gleichen Schreiber wie Hss. B 47 und B 48.
Transliteration 1
1. maka Iyo risona riso me kida hatéku rusur rusur sili˝ku I tane˝
2. jahé jahé héda dé kutada˜i me giya tane˝ Ura˝ gugu˝ natéku sili˝ku dé bula˝ bula˝
3. pé la tersabari maka sibar hapé kal ˜e diya tolé perdanal natéku ru
4. kur sili˝ku mabur me kida˝ perdanalku mérap me kida˝ per
5. kudulku sili˝ku I tane˝ si siwa˝ sada giti˝ nari nada˜i jahé jahé delli
6. héda nina tabar malam gelar maka tabar malam man babaku maka
7. periya riya na ki ti ba ko sili˝ku nina beberé giti˝ kata kadu kadu
8. na hanak giti˝ mergana ho sili˝ku héda me kita jupa I tane˝ pertada
9. ˜en héda perdalan mabØur ˜e si la man turi turiyanken
10. baku haku jiné mabur perdalanku I tane˝ sukapiri˝ nari herki
11. té kitéken nadé beru karo karo kal ˜e haku maka mabur perda
12. lanku nina hanak giti˝ mergana Iban kukataken dubé ka
13. taku hara˝ k si rupa ho rupa kataken sitik nadé ku
14. surabi˝ bagé nidu bagé bapaku maka héda me haku kusura
15. bi˝ tura˝ kaI nidu dai ma bo kai pé tura˝ man bello
16. kéna lebé nadé maka malam hatéku hadéko tura˝ héda
17. me kataku dubé temmanku rupa ma pada kita man
18. bello temmanku bagé me kakaku nidu rupa maka ItadaI perdalan
Korrekturen
Das diakritische Zeichen <˝> wird anstelle des <Ó> gebraucht (vgl. Hs. B 48).
01 kida F kidaÓ
03 perdanal F perdalan (vgl. Z.4, aber: Z.8 und 9)
06 malam F malem
07 na ki F nakiÓ (?)
07 ti ba ko = tibako (?)
13 k si rupa ho rupa ?
17 pada F padaÓ
Transliteration 2
1. Maka io riso na riso me kidah atéku rusur-rusur, silihku
2. i taneh jahé-jahé énda
3. dé kutandangi me gia taneh urang gugung natéku, silihku
4. dé bulang-bulang pé la tersambari
5. maka sibar apé kal nge ndia tolé perdalan natéku rukur, silihku
6. Mambur me kidah perdalanku
7. mérap me kidah perkundulku, silihku
8. i taneh Si Siwah Sada Ginting nari
9. nandangi jahé-jahé Deli énda
10. nina Tambarmalem gelar
11. maka tambar malem man babanku
12. maka peria-ria nangkih timbako, silihku
13. Énda me kita jumpa i taneh pertandangen énda
14. dé perdalan mambur nge si la man turi-turinken bangku
15. aku jiné mambur perdalanku i taneh Sukapiring nari
16. erkité-kitéken nandé beru Karo-Karo kal nge aku
17. maka mambur perdalanku
18. nina anak Ginting mergana
19. Iban kukataken ndubé kataku arah k si rupa o rupa
20. kataken sitik nandé ku surambih bagé nindu bagé bapaku
21. maka énda me aku ku surambih, turang
22. kai nindu ndai
23. ma bo kai pé turang
24. man belo kéna lebé nandé
25. maka malem atéku
26. andéko, turang, énda me kataku ndubé temanku rupa
27. ma pada[h], kita man belo, temanku
28. bagé me kakaku nindu rupa
29. maka itandangi perdalan.
Übersetzung
1. Immerfort fühlt mein Herz sich wehmütig, mein Freund
2. in diesem stromabwärts gelegenen Land
3. ich möchte ins Land der Bergleute gehen, mein Freund
4. doch wenn ich selbst mein Kopftuch nicht wechseln kann
5. bis wo soll dann wohl die Reise gehen, so denke ich, mein Freund
6. Mein Weg hat sich ergossen
7. mein Sitz hat sich zerstreut, mein Freund
8. aus dem Land der Siwah Sada Ginting
9. in dieses stromabwärts gelegene Land Deli
10. sagt der, den man "kühlendes Mittel" nennt
11. so daß meine Last gekühlt werde
12. so daß die Schlingpflanze peria-ria die Tabakpflanze emporrankt
13. Wir treffen uns im Land der Fremde
14. von der sich ergossenen Reise brauchst du mir nicht zu erzählen
15. auch mein Weg ergoß sich aus dem Land von Sukapiring
16. es war wegen der Frau vom Karo-Karo Klan,
17. daß sich mein Weg ergoß
18. sagt der Sohn vom Ginting Klan.
19. So sprach ich damals meine Worte [zu dir?]
20. sage doch, Mutter, komm auf die Galerie, mein Vater
21. so komme ich auf die Galerie, Schwester,
22. Was sagtest du gerade?
23. Nichts weiter, Schwester
24. nimm erst mal einen Betelpriem, Mutter
25. so daß ich mich erleichtert fühle
26. Ach, Schwester, so sprach ich damals, mein Freund
27. Es macht nichts, laß uns einen Betelpriem nehmen, mein Freund
28. so, mein Bruder, sprachst du
29. so daß [ich?] in die Ferne zog.
Anmerkungen
7 "Sitz" im Sinne von Wohnsitz. Er wandert ziellos herum (Z.6: mambur perdalanku) und ist ohne festen Wohnsitz.
10 Tambar malem 'kühlende (heilende) Arznei'. Tambarmalem ist auch die poetische Bezeichnung des Peranginangin Klans. In diesem Fall hätte hier aber statt gelar 'Name' mergana 'Klan' stehen müssen, denn der Icherzähler ist, wie in Zeile 18 erwähnt, vom Ginting Klan.
12 Singarimbun (1960:133) gibt folgende Erklärung zu dem Gleichnis "peria-ria nangkih mbako: peria-ria ist eine Schlingpflanze, deren Früchte bitter sind. Tabak ist auch bitter, also trifft bitter auf bitter (Vgl. 220)". Unter Nummer 220 findet sich ein ähnliches Gleichnis: jering jumpang peria-ria. 'jering und periaria begegnen sich' [jering (mal. jengkol), Pithecolobium lobathum Benth, ist eine bitter schmeckende Frucht, die zu Reisspeisen gegessen wird]: jering riecht streng, peria-ria ebenso. Man sagt dies zu jemandem, der ohnehin schon Schwierigkeiten hat und auf weitere Probleme stößt, oder zu einem Armen, der eine Arme heiratet."
19-29 Es handelt sich um einen Dialog in indirekter Rede zwischen dem Icherzähler der Klage und seiner Geliebten. Aufgrund der Polysemie der Begriffe turang 'Schwester, Bruder' und kaka 'ältere(r) Schwester/Bruder' nicht sicher, wer was sagt. Außerdem tritt noch eine dritte Person (teman) auf, so daß es sehr schwer zu bestimmen ist, wo die indirekte Rede beginnt und aufhört. Der Dialog ist dadurch stellenweise unverständlich. In Zeilen 16-17 wurde bereits erwähnt, daß der Icherzähler wegen seiner Geliebten nandé beru Karo-Karo in die Ferne ziehen mußte. Dies wird offenbar in Zeile 29 wieder aufgenommen.
19 Arah k si rupa o rupa: Vielleicht ist einausgelassen worden, so daß es arah kam 'zu dir' heißen soll. Rupa 'Farbe, Form, Gestalt' (siehe auch Z. 26 und 28) ist mir in diesem Zusammenhang unklar.
20 Surambih ist ein Vorbau, bzw. Anbau oder die Galerie eines Hauses. Bapaku 'mein Vater' nennt hier seine Geliebte, wahrscheinlich die obengenannte nandé beru Karo-Karo ihn.
Hs. B 50 Hannover, Landesmuseum Nr. 2710
Betelkalkdose mit Deckel und Messingfuß mit kleinem Loch in der Mitte. Der Bambus ist umlaufend beschrieben ohne daß der Schreiber den Textanfang markiert hat. Der Text ist weitgehend unverständlich und voller Schreibfehler.
Sammlung Rentier Stalmann, Hannover, 1896. Lg. 19 cm; Dm. 3,3, cm.
Transliteration 1
1. maka Iyo hara kuté bila bilaÓ ka ni pé
2. dubé turani turani hana
3. karo karo mergana sa lapas tadiÓ ma
4. lumaÓ tare Ø ˜a tiga/na/ga/ra/l n uka
5. ta ka ne turaÓ ni ma na ra ma kan
6. -- buwat kariÓ ma na ba ko
7. si da ˜a ti suruÓ si ta˜aÓ X
8. wa na yo go hé makna pa takin
9. jadi na da lo ku layo ku was da la
10. ku X kasi ja da sa˝ tamba tamba hamas .....
Korrekturen
1 hara F hari
1 bila bilaÓ F bila˝ bila˝
1 ka ni F kin
2 turani turani F turin-turin
2 hana F hanak
3 sa F si
3 tadiÓ F tadi˝
3/4 malumaÓ F meluma˝
Transliteration 2
Maka io ari kuté bilang-bilang
kin pé ndubé turin-turin anak Karo-Karo mergana
si lampas tading melumang
--- in den folgenden Zeilen sind nur einzelne Wörter verständlich ---
Übersetzung
Dies ist ein Klagelied
mit der Geschichte des Sohnes vom Karo Klan
der schon früh eine Waise wurde.
Anmerkungen
2 Wörtlich: "das damals die Geschichte des Sohns vom Karo Klan war"
Hs. B 51 Hannover, Landesmuseum Nr. 2863a
Klagelied auf einem dreieckigen Schulterknochen. Sammlung Rentier Stalmann, 1896. Lg. 15 cm; max. Br. 7,5 cm. Gleicher Schreiber wie Hs. B 52. Text 2 ist unvollständig.
Text 1
1. maka Iyo hari kuté bila˝ bi
2. la˝ tulan tulan héda XX
3. man bana ˜éparu nina tuwan
4. ke jahé nari ho nadé bibi
5. karina kataku maka hédam
6. --kuturi turiken ha
7. téku mesuwi ban
8. haku buwa˝
9. buwa˝
Text 2
1. maka Iyo hari kuté bi
2. la˝ bila˝ tulan tulan
3. héda lako nisurati ma
4. ma hanak tarigan
5. mergana héda ho nadé
6. beru karo karoku si paÓ
7. mupusken ha
8. nak tari
9. gan maKorrekturenA-3 bana F baban (?)
ngéparu F ngépar
B-6 paÓ F pa˝
Transliteration 2
Maka io ari kuté bilang-bilang tulan-tulan énda
man baban ngépar nina Tuan kenjahé nari
O nandé bibi karina kataku
Maka éndam kuturi-turiken atéku mesui
ban aku buang-buang
Maka io ari kuté bilang-bilang tulan-tulan énda
lako nisurati mama anak Tarigan mergana énda
O nandé beru Karo-Karoku
si pang mupusken anak Tarigan m[ergan]aÜbersetzung
Dies ist ein Klagelied auf Knochen
um nach Übersee gebracht zu werden,
sagt der Tuan, der von stromabwärts [kommt]
O alle meine Mütter und Tanten, sage ich.
Hier erzähle ich von meinen Leiden
da ich verstoßen wurde.
Dies ist ein Klagelied auf Knochen
beschrieben vom Kind des Tarigan Klans
O Mutter vom Karo-Karo Klan
die sich getraute das Kind vom Tarigan Klan zu gebären.
[Ergänze: ...die sich nicht getraute, es aufzuziehen.]Anmerkungen
Baban ngépar 'auf die andere Seite bringen'. Képar lawit 'übers Meer' bezieht sich vor allem auf die malaiische Halbinsel, im weiteren Sinne bezeichnet es aber allgemein die Ferne. Gemeint ist hier sicherlich, daß der Knochen als Souvenir vom "Tuan von stromabwärts" (in Deli wohnender Europäer) nach Europa gebracht wird. Vergleiche auch Hs. B 52A.
Hs. B 52 Hannover, Landesmuseum Nr. 2863b
Dreieckiger Schulterknochen beidseitig beschrieben. Gleicher Verfasser wie Hs. B 51. Sammlung Rentier Stalmann, 1896.
Transliteration 1
Text 1
1. maka Iyo ka hari kuté bila˝ bila˝
2. tulan tulan héda lako nitenaÓ
3. ken tuwan jahé nari nake man ban
4. --˜épar nina hé maka nisurati
5. mama hanak Tarigan mergana
6. héda si la ga tadi˝ meluma˝ la renadé héda
7. si terbaba haté mesuwi Xx
8. nadé beru XX si ter
9. belas kata mehu
10. li tu
Text 2
1. bila˝ bila˝ tulan tulan
2. lako nisurati mama hanak tarigan mergana
3. nadé bibi karina XXX
4. turi turiken hanak tarigan mergana haténa
5. mesuwi lapas meluma˝
Korrekturen
Text 1
1 ka überflüssig
6 la ga F lampas
8 XX mit etwas Phantasie läßt sich hier der Klanname Ginting lesen.
Transliteration 2
Text 1
1. Maka io ari kuté bilang-bilang tulan-tulan énda
2. lako nitenahken Tuan jahé nari
3. nangke[ng] man ba[ban] ngépar nina
4. é maka nisurati mama anak Tarigan mergana énda
5. si la[mpas] tading melumang la ernandé énda
6. si terbaba até mesui
7. nandé beru Ginting si terbelas kata mehuli tu
Text 2
1. Bilang-bilang tulan-tulan
2. lako nisurati mama anak Tarigan mergana
3. nandé bibi karina
4. turi-turiken anak Tarigan mergana
5. aténa mesui, lampas melumang
Übersetzung
Text 1
1. Dies ist ein Klagelied auf Knochen
2. vom Herrn aus dem stromabwärts gelegenen Land in Auftrag gegeben
3. der heraufstieg und ihn nach Übersee bringen wollte, sagte er
4. daher beschrieb ihn der Sohn vom Tarigan Klan
5. der schon früh eine Waise wurde, ohne Mutter
6. der ein leidendes Herz trägt
7. Mutter vom Ginting Klan, die schöne Worte ausspricht.
Text 2
1. Klagelied auf Knochen
2. beschrieben vom Sohn des Tarigan Klans
3. alle Mütter und Tanten
4. der Sohn vom Tarigan Klan erzählt
5. sein Herz ist leidend; früh wurde er eine Waise.
Anmerkungen
Text 1:
3 Man ba[ban] ngépar nina. Siehe Hs. 51, Anmerkung zu Text 1.
7 Bei den letzten beiden Zeichen handelt es sich wahrscheinlich um. Hier wurde das Klagelied abgebrochen. Es sollte hier wahrscheinlich heißen tu[hu kepé lahang] 'die der Wahrheit entbehren' (vgl. Hs. B 71:Z.39).
Sammlung Georg Meyer, 1885. Roh behauener an beiden Seiten offener Bambusabschnitt ohne Ornamente. Lg. 29 cm; Dm. 3,5 cm. Vom gleichen Schreiber wie Hss. B 47 und B 48.
Transliteration 1
1. maka Iyo risona riso me kida hatéku rusur rusur sili˝ku I tane˝
2. jahé jahé héda dé kutada˜i me giya tane˝ Ura˝ gugu˝ natéku sili˝ku dé bula˝ bula˝
3. pé la tersabari maka sibar hapé kal ˜e diya tolé perdanal natéku ru
4. kur sili˝ku mabur me kida˝ perdanalku mérap me kida˝ per
5. kudulku sili˝ku I tane˝ si siwa˝ sada giti˝ nari nada˜i jahé jahé delli
6. héda nina tabar malam gelar maka tabar malam man babaku maka
7. periya riya na ki ti ba ko sili˝ku nina beberé giti˝ kata kadu kadu
8. na hanak giti˝ mergana ho sili˝ku héda me kita jupa I tane˝ pertada
9. ˜en héda perdalan mabØur ˜e si la man turi turiyanken
10. baku haku jiné mabur perdalanku I tane˝ sukapiri˝ nari herki
11. té kitéken nadé beru karo karo kal ˜e haku maka mabur perda
12. lanku nina hanak giti˝ mergana Iban kukataken dubé ka
13. taku hara˝ k si rupa ho rupa kataken sitik nadé ku
14. surabi˝ bagé nidu bagé bapaku maka héda me haku kusura
15. bi˝ tura˝ kaI nidu dai ma bo kai pé tura˝ man bello
16. kéna lebé nadé maka malam hatéku hadéko tura˝ héda
17. me kataku dubé temmanku rupa ma pada kita man
18. bello temmanku bagé me kakaku nidu rupa maka ItadaI perdalan
Korrekturen
Das diakritische Zeichen <˝> wird anstelle des <Ó> gebraucht (vgl. Hs. B 48).
01 kida F kidaÓ
03 perdanal F perdalan (vgl. Z.4, aber: Z.8 und 9)
06 malam F malem
07 na ki F nakiÓ (?)
07 ti ba ko = tibako (?)
13 k si rupa ho rupa ?
17 pada F padaÓ
Transliteration 2
1. Maka io riso na riso me kidah atéku rusur-rusur, silihku
2. i taneh jahé-jahé énda
3. dé kutandangi me gia taneh urang gugung natéku, silihku
4. dé bulang-bulang pé la tersambari
5. maka sibar apé kal nge ndia tolé perdalan natéku rukur, silihku
6. Mambur me kidah perdalanku
7. mérap me kidah perkundulku, silihku
8. i taneh Si Siwah Sada Ginting nari
9. nandangi jahé-jahé Deli énda
10. nina Tambarmalem gelar
11. maka tambar malem man babanku
12. maka peria-ria nangkih timbako, silihku
13. Énda me kita jumpa i taneh pertandangen énda
14. dé perdalan mambur nge si la man turi-turinken bangku
15. aku jiné mambur perdalanku i taneh Sukapiring nari
16. erkité-kitéken nandé beru Karo-Karo kal nge aku
17. maka mambur perdalanku
18. nina anak Ginting mergana
19. Iban kukataken ndubé kataku arah k si rupa o rupa
20. kataken sitik nandé ku surambih bagé nindu bagé bapaku
21. maka énda me aku ku surambih, turang
22. kai nindu ndai
23. ma bo kai pé turang
24. man belo kéna lebé nandé
25. maka malem atéku
26. andéko, turang, énda me kataku ndubé temanku rupa
27. ma pada[h], kita man belo, temanku
28. bagé me kakaku nindu rupa
29. maka itandangi perdalan.
Übersetzung
1. Immerfort fühlt mein Herz sich wehmütig, mein Freund
2. in diesem stromabwärts gelegenen Land
3. ich möchte ins Land der Bergleute gehen, mein Freund
4. doch wenn ich selbst mein Kopftuch nicht wechseln kann
5. bis wo soll dann wohl die Reise gehen, so denke ich, mein Freund
6. Mein Weg hat sich ergossen
7. mein Sitz hat sich zerstreut, mein Freund
8. aus dem Land der Siwah Sada Ginting
9. in dieses stromabwärts gelegene Land Deli
10. sagt der, den man "kühlendes Mittel" nennt
11. so daß meine Last gekühlt werde
12. so daß die Schlingpflanze peria-ria die Tabakpflanze emporrankt
13. Wir treffen uns im Land der Fremde
14. von der sich ergossenen Reise brauchst du mir nicht zu erzählen
15. auch mein Weg ergoß sich aus dem Land von Sukapiring
16. es war wegen der Frau vom Karo-Karo Klan,
17. daß sich mein Weg ergoß
18. sagt der Sohn vom Ginting Klan.
19. So sprach ich damals meine Worte [zu dir?]
20. sage doch, Mutter, komm auf die Galerie, mein Vater
21. so komme ich auf die Galerie, Schwester,
22. Was sagtest du gerade?
23. Nichts weiter, Schwester
24. nimm erst mal einen Betelpriem, Mutter
25. so daß ich mich erleichtert fühle
26. Ach, Schwester, so sprach ich damals, mein Freund
27. Es macht nichts, laß uns einen Betelpriem nehmen, mein Freund
28. so, mein Bruder, sprachst du
29. so daß [ich?] in die Ferne zog.
Anmerkungen
7 "Sitz" im Sinne von Wohnsitz. Er wandert ziellos herum (Z.6: mambur perdalanku) und ist ohne festen Wohnsitz.
10 Tambar malem 'kühlende (heilende) Arznei'. Tambarmalem ist auch die poetische Bezeichnung des Peranginangin Klans. In diesem Fall hätte hier aber statt gelar 'Name' mergana 'Klan' stehen müssen, denn der Icherzähler ist, wie in Zeile 18 erwähnt, vom Ginting Klan.
12 Singarimbun (1960:133) gibt folgende Erklärung zu dem Gleichnis "peria-ria nangkih mbako: peria-ria ist eine Schlingpflanze, deren Früchte bitter sind. Tabak ist auch bitter, also trifft bitter auf bitter (Vgl. 220)". Unter Nummer 220 findet sich ein ähnliches Gleichnis: jering jumpang peria-ria. 'jering und periaria begegnen sich' [jering (mal. jengkol), Pithecolobium lobathum Benth, ist eine bitter schmeckende Frucht, die zu Reisspeisen gegessen wird]: jering riecht streng, peria-ria ebenso. Man sagt dies zu jemandem, der ohnehin schon Schwierigkeiten hat und auf weitere Probleme stößt, oder zu einem Armen, der eine Arme heiratet."
19-29 Es handelt sich um einen Dialog in indirekter Rede zwischen dem Icherzähler der Klage und seiner Geliebten. Aufgrund der Polysemie der Begriffe turang 'Schwester, Bruder' und kaka 'ältere(r) Schwester/Bruder' nicht sicher, wer was sagt. Außerdem tritt noch eine dritte Person (teman) auf, so daß es sehr schwer zu bestimmen ist, wo die indirekte Rede beginnt und aufhört. Der Dialog ist dadurch stellenweise unverständlich. In Zeilen 16-17 wurde bereits erwähnt, daß der Icherzähler wegen seiner Geliebten nandé beru Karo-Karo in die Ferne ziehen mußte. Dies wird offenbar in Zeile 29 wieder aufgenommen.
19 Arah k si rupa o rupa: Vielleicht ist ein
20 Surambih ist ein Vorbau, bzw. Anbau oder die Galerie eines Hauses. Bapaku 'mein Vater' nennt hier seine Geliebte, wahrscheinlich die obengenannte nandé beru Karo-Karo ihn.
Hs. B 50 Hannover, Landesmuseum Nr. 2710
Betelkalkdose mit Deckel und Messingfuß mit kleinem Loch in der Mitte. Der Bambus ist umlaufend beschrieben ohne daß der Schreiber den Textanfang markiert hat. Der Text ist weitgehend unverständlich und voller Schreibfehler.
Sammlung Rentier Stalmann, Hannover, 1896. Lg. 19 cm; Dm. 3,3, cm.
Transliteration 1
1. maka Iyo hara kuté bila bilaÓ ka ni pé
2. dubé turani turani hana
3. karo karo mergana sa lapas tadiÓ ma
4. lumaÓ tare Ø ˜a tiga/na/ga/ra/l n uka
5. ta ka ne turaÓ ni ma na ra ma kan
6. -- buwat kariÓ ma na ba ko
7. si da ˜a ti suruÓ si ta˜aÓ X
8. wa na yo go hé makna pa takin
9. jadi na da lo ku layo ku was da la
10. ku X kasi ja da sa˝ tamba tamba hamas .....
Korrekturen
1 hara F hari
1 bila bilaÓ F bila˝ bila˝
1 ka ni F kin
2 turani turani F turin-turin
2 hana F hanak
3 sa F si
3 tadiÓ F tadi˝
3/4 malumaÓ F meluma˝
Transliteration 2
Maka io ari kuté bilang-bilang
kin pé ndubé turin-turin anak Karo-Karo mergana
si lampas tading melumang
--- in den folgenden Zeilen sind nur einzelne Wörter verständlich ---
Übersetzung
Dies ist ein Klagelied
mit der Geschichte des Sohnes vom Karo Klan
der schon früh eine Waise wurde.
Anmerkungen
2 Wörtlich: "das damals die Geschichte des Sohns vom Karo Klan war"
Hs. B 51 Hannover, Landesmuseum Nr. 2863a
Klagelied auf einem dreieckigen Schulterknochen. Sammlung Rentier Stalmann, 1896. Lg. 15 cm; max. Br. 7,5 cm. Gleicher Schreiber wie Hs. B 52. Text 2 ist unvollständig.
Text 1
1. maka Iyo hari kuté bila˝ bi
2. la˝ tulan tulan héda XX
3. man bana ˜éparu nina tuwan
4. ke jahé nari ho nadé bibi
5. karina kataku maka hédam
6. --kuturi turiken ha
7. téku mesuwi ban
8. haku buwa˝
9. buwa˝
Text 2
1. maka Iyo hari kuté bi
2. la˝ bila˝ tulan tulan
3. héda lako nisurati ma
4. ma hanak tarigan
5. mergana héda ho nadé
6. beru karo karoku si paÓ
7. mupusken ha
8. nak tari
9. gan maKorrekturenA-3 bana F baban (?)
ngéparu F ngépar
B-6 paÓ F pa˝
Transliteration 2
Maka io ari kuté bilang-bilang tulan-tulan énda
man baban ngépar nina Tuan kenjahé nari
O nandé bibi karina kataku
Maka éndam kuturi-turiken atéku mesui
ban aku buang-buang
Maka io ari kuté bilang-bilang tulan-tulan énda
lako nisurati mama anak Tarigan mergana énda
O nandé beru Karo-Karoku
si pang mupusken anak Tarigan m[ergan]aÜbersetzung
Dies ist ein Klagelied auf Knochen
um nach Übersee gebracht zu werden,
sagt der Tuan, der von stromabwärts [kommt]
O alle meine Mütter und Tanten, sage ich.
Hier erzähle ich von meinen Leiden
da ich verstoßen wurde.
Dies ist ein Klagelied auf Knochen
beschrieben vom Kind des Tarigan Klans
O Mutter vom Karo-Karo Klan
die sich getraute das Kind vom Tarigan Klan zu gebären.
[Ergänze: ...die sich nicht getraute, es aufzuziehen.]Anmerkungen
Baban ngépar 'auf die andere Seite bringen'. Képar lawit 'übers Meer' bezieht sich vor allem auf die malaiische Halbinsel, im weiteren Sinne bezeichnet es aber allgemein die Ferne. Gemeint ist hier sicherlich, daß der Knochen als Souvenir vom "Tuan von stromabwärts" (in Deli wohnender Europäer) nach Europa gebracht wird. Vergleiche auch Hs. B 52A.
Hs. B 52 Hannover, Landesmuseum Nr. 2863b
Dreieckiger Schulterknochen beidseitig beschrieben. Gleicher Verfasser wie Hs. B 51. Sammlung Rentier Stalmann, 1896.
Transliteration 1
Text 1
1. maka Iyo ka hari kuté bila˝ bila˝
2. tulan tulan héda lako nitenaÓ
3. ken tuwan jahé nari nake man ban
4. --˜épar nina hé maka nisurati
5. mama hanak Tarigan mergana
6. héda si la ga tadi˝ meluma˝ la renadé héda
7. si terbaba haté mesuwi Xx
8. nadé beru XX si ter
9. belas kata mehu
10. li tu
Text 2
1. bila˝ bila˝ tulan tulan
2. lako nisurati mama hanak tarigan mergana
3. nadé bibi karina XXX
4. turi turiken hanak tarigan mergana haténa
5. mesuwi lapas meluma˝
Korrekturen
Text 1
1 ka überflüssig
6 la ga F lampas
8 XX mit etwas Phantasie läßt sich hier der Klanname Ginting lesen.
Transliteration 2
Text 1
1. Maka io ari kuté bilang-bilang tulan-tulan énda
2. lako nitenahken Tuan jahé nari
3. nangke[ng] man ba[ban] ngépar nina
4. é maka nisurati mama anak Tarigan mergana énda
5. si la[mpas] tading melumang la ernandé énda
6. si terbaba até mesui
7. nandé beru Ginting si terbelas kata mehuli tu
Text 2
1. Bilang-bilang tulan-tulan
2. lako nisurati mama anak Tarigan mergana
3. nandé bibi karina
4. turi-turiken anak Tarigan mergana
5. aténa mesui, lampas melumang
Übersetzung
Text 1
1. Dies ist ein Klagelied auf Knochen
2. vom Herrn aus dem stromabwärts gelegenen Land in Auftrag gegeben
3. der heraufstieg und ihn nach Übersee bringen wollte, sagte er
4. daher beschrieb ihn der Sohn vom Tarigan Klan
5. der schon früh eine Waise wurde, ohne Mutter
6. der ein leidendes Herz trägt
7. Mutter vom Ginting Klan, die schöne Worte ausspricht.
Text 2
1. Klagelied auf Knochen
2. beschrieben vom Sohn des Tarigan Klans
3. alle Mütter und Tanten
4. der Sohn vom Tarigan Klan erzählt
5. sein Herz ist leidend; früh wurde er eine Waise.
Anmerkungen
Text 1:
3 Man ba[ban] ngépar nina. Siehe Hs. 51, Anmerkung zu Text 1.
7 Bei den letzten beiden Zeichen handelt es sich wahrscheinlich um
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