Hs. B 53 Jakarta, Perpustakaan Nasional Nr. D 68
Bambusrohr von zwei Abschnitten. Lg. 60 cm, Dm. 8 cm. Z. 1 bis 20 befinden sich auf dem linken, die anderen auf dem rechten Abschnitt. Am Anfang eines jeden Abschnitts befindet sich ein Ornamentstreifen mit schlichten geometrischen Mustern. Dieses Klagelied wurde von S. Purba (1978) in allerdings fehlerhafter Transliteration und Übersetzung publiziert.
Transliteration 1
1. maka hiyo bila˝ bila˝ nu buluÓ kayan lako hiya tubuÓ ni babo ta
2. neÓ mekapal héda ni teruÓ la˜it megaja˝ héda hi jé dubé hita
3. baÓ hanak pera˜in na˜in mergana me kapken dubé la
4. ko ban suratin ˜é naténa rukur hi jé hisurati hanak
5. pera˜in na˜in mergana karo karo nu beberéna si ter
6. gelar hanak si te˜aÓ si yala˝ hala˝ héda maka hédam kataku
7. sitik ban badu ho temman senninaku maka di he˝go ni
8. perlajari surat sepulu siwaÓ héda hula la nisuwikan
9. haté hula de˝go pebuwé-buwé kata baX me˝kila si kasabuwé
10. na peterem cikurak nadé bibi kasateremna hula ta
11. wa si kura˝ buwé jagar si kura˝ teram hiyukuri ˜é hu
12. lis mirigat bula˝ bula˝ merigat habaÓna tolé pe˜ido la
13. mehuli pertubuÓ kura˝ ˜innana ho temman sinninaku
14. maka hé di me kataku sitik ban hi˜ettan dagi si kara
15. babanta gelluÓ he˝go mekapken bagi si yupama
16. na kerbo si guduk lima˝ bana picet ni yembal
17. -lemmbal logar ni bagas bakal si tertatap
18. -layo miciho terimen layo gembur si ter
19. tatap gagatan mirataÓ tergagat her
20. sam kiraÓ dagi tadi˜anna ˜é kerbo jala˝ bana di
21. la˝ kapken si karababan hukuran mama si na˜in ˜é k[1]
22. X ken si kuturiken hé di da habaÓna tolé bagi siyupamana layam
23. -layam nu sukadéri bana haminna tadi˝ pé la ban hulihan
24. haminna naktak pé la ban jemputan haminna mobak
25. pé la ban takapan dagi tadi˜anna kal ˜é layam layam nu
26. sukadéri bana di la˝ kapken si karababan hukuran mama
27. si na˜in héda si terserap pulo mele˝˜a˝ si sé rukur maka
28. di kutaktaki kuukuri ˜éda si karababanku gelluÓ
29. ho siliÓku si ˜ogé surat kataku si kasa haku hersiliÓ hen
30. taÓ haku hersennina kamu sa ˜ogé bila˝ bila˝ hanak pera˜in ha˜in
31. mergana haminna labuÓ pé bekas nurati hula hikataken kami
32. mekamis herkité kitéken hatéku céda maka labuÓ bekas nu
33. rati perban kuhukuri dubé perdalinku mabur nada˜i
34. taneÓ nageri jahé jahé héda makana naktak me dubé hiluÓku
35. kusapu dubé hayoku halu hulisku maka labuÓ héda surat
Korrekturen
Typisch für diese Handschrift ist, daß sich anstelle des Präfixes /me-/ häufig die Form /mi-/ findet. Es mag sich dabei um eine dialektische Variante handeln (Z. 12 mirigat, aber merigat in derselben Zeile; Z. 18 miciho und Z. 19 miratah. (Beispiele für regelmäßige /me-/ Formen in dieser Hs. sind mekapal, meganjang etc.). Aber auch sonst findet sich dreimal ein diakritisches anstelle eines <>: Z. 4 suratin (suraten); Z. 13 ˜innana (˜ennana) und Z. 20 kiraÓ (keraÓ).
7 ban man
8 perlajari F pelajari
8 sepulu F sepuluÓ
8 nisuikan F nisuiken
9 baX ba[pa]
9 me˝kila be˝kila
11 teram F terem
11/12 ulis uis (tb. ulos)
12 habaÓna F tabaÓna
18 terimen F terinem
21/22 ˜é k X ken ˜é kapken
22 hé di da hé di
22 habaÓna F tabahna
23&26 sukadéri sukadéli
27 mele˜a˝ F mele˜aÓ ?
27 sé sé[ya]
30 sa F si
Transliteration 2
1. Maka io bilang-bilang nu buluh kayan
2. lako ia tubuh ni babo taneh mekapal énda
3. ni teruh langit meganjang énda.
4. i jé ndubé itabah anak Peranginangin mergana mekapken ndubé
5. lako ban suraten ngé naténa rukur.
6. i jé isurati anak Peranginangin mergana,
7. Karo-Karo nu beberéna
8. si tergelar anak sintengah, si alang-alang énda,
9. maka éndam kataku sitik man bandu,
10. O teman seninaku.
11. Maka di enggo nipelajari surat sepuluh siwah énda
12. ula la nisuiken até,
13. ula denggo pebué-bué kata ba[pa]-bengkila si kasabuéna,
14. peterem cikurak nandé-bibi [si] kasateremna,
15. ula tawa si kurang bué
16. jagar si kurang terem
17. iukuri ngé uis merigat, bulang-bulang merigat,
18. tambahna tolé pengindo la mehuli,
19. pertubuh kurang ngenana,
20. O teman seninaku.
21. Maka é di me kataku sitik ban ingetan dagi si karababanta geluh
22. enggo me kapken bagi siumpamana kerbo si gunduk Limang bana
23. picet ni mbal-mbal, longgar ni bagas bakal
24. si tertatap layo meciho, terinem layo gembur
25. si tertatap gagatan meratah, tergagat ersam kirah
26. Dagi tandinganna ngé kerbo jalang bana
27. di lang kapken si karababan ukuran mama si Nangin ngé kapken
28. si kuturiken é di.
29. Tambahna tolé bagi siumpamana layam-layam nu sukandéli bana
30. aminna tading pé la ban ulihan
31. aminna naktak pé la ban jemputan
32. aminna mombak pé la ban tangkapan
33. dagi tandinganna kal ngé layam-layam nu sukandéli bana
34. di lang kapken si karababan ukuran mama si Nangin énda,
35. si terserap pulo melengah si sé[a] rukur,
36. Maka di kutaktaki kuukuri ngénda si karababanku geluh,
37. O silihku si ngogé surat kataku
38. si kasa aku ersilih entah aku ersenina
39. kamu si ngogé bilang-bilang anak Peranginangin mergana
40. aminna labuh pé bekas nurati
41. ula ikataken kami mekamis
42. erkité-kitéken atéku céda
43. maka labuh bekas nurati
44. perban kuukuri ndubé perdalinku mambur
45. nandangi taneh nageri jahé-jahé énda,
46. makana naktak me ndubé iluhku
47. kusapu ndubé ayoku alu ulisku
48. maka labuh énda surat.
Übersetzung
1. Dies ist ein Klagelied auf Kayan-Bambus
2. der auf dieser dicken Erde wuchs
3. unter diesem hohen Himmel.
4. Dort wurde er damals vom Sohn des Peranginangin Klans geschlagen
5. um ein Schriftstück zu machen, so dachte er
6. So wurde er vom Sohn des Peranginangin Klans beschrieben
7. Karo-Karo als Mutterklan
8. den man mittleres Kind nennt, den Unzureichenden
9. dies sind einige Worte an euch
10. O meine Freunde und Klangenossen.
11. Nachdem ich die neunzehn Schriftzeichen gelernt habe
12. so will ich nicht die Herzen verletzen
13. den Worten der zahlreichen Väter und Onkel nichts hinzufügen
14. den Klatsch der zahlreichen Mütter und Tanten nicht vermehren
15. verlacht nicht das, was mangelnd ist
16. scherzt nicht über das, was nicht zahlreich genug ist
17. denkt an [meine] zerrissenen Kleider, [mein] zerrissene Kopftuch
18. und daran, daß [mein] Lebenslos ein Unglückliches ist
19. [meine] Geburtsumstände nicht gut waren,
20. O meine Freunde und Klangenossen.
21. Dies sind einige Worte um zu erinnern an die Last unseres Lebens
22. das so ist wie der Büffel aus dem Orte Limang mit umgebogenen Hörnern
23. auf freiem Feld fühlt er sich beengt, auf dem Pfad frei
24. er sieht klares Wasser aber trinkt trübes Wasser
25. er sieht grünes Futter aber frißt trockenen Farn
26. so verhält es sich, wie im Falle des wilden Büffels
27. so ist das, was der Sohn vom Peranginangin Klan zu bedenken hat
28. und das ich erzähle.
29. Ferner ist es wie ein Haarknoten aus Stroh
30. bleibt er zurück, wird er nicht geholt
31. fällt er herab, wird er nicht aufgehoben
32. fällt er ins Wasser, wird er nicht herausgeholt
33. so verhält es sich, wie im Falle des Haarknotens aus Stroh
34. so ist das, was der Sohn vom Peranginangin Klan zu bedenken hat
35. der ganz und gar töricht ist, der nicht denkt
36. Wenn ich die Last meines Lebens bedenke
37. O meine Freunde, die die Schrift meiner Worte lesen,
38. ob ihr meine Schwager seid oder meine Brüder
39. ihr, die ihr das Klagelied vom Sohn des Peranginangin Klans lest
40. wenn das Geschriebene auch fehlerhaft ist
41. nenne uns nicht unbedarft
42. es ist weil mein Herz gebrochen ist
43. deshalb ist das Geschriebene fehlerhaft
44. wenn ich daran denke, wie sich mein Weg ergoß
45. in dieses stromabwärts gelegene Land
46. dann tropfen meine Tränen
47. ich wische mein Gesicht mit meinem Kleid
48. daher ist diese Schrift fehlerhaft.
Anmerkungen
7 Zum Genitivanzeiger nu siehe. Hs. 44, Anmerkung zu Zeile 3.
8 Vgl. alang-alang mbentar alang-alang mbiring 'weder weiß noch schwarz', alang-alangen sich nicht entscheiden können, zweifelnd'. Si alang-alang énda bezieht sich hier wahrscheinlich darauf, daß er der mittelgeborene Sohn ist (weder der jüngste, noch der älteste) und soll wohl andeuten, daß er entschlußlos, zweifelnd ist.
15-16 Er wendet sich an die Leser mit der Bitte, sich nicht über die Mängel des Textes zu amüsieren, sondern zu beachten, daß er arm und unglücklich ist.
22-26 Der "Büffel aus dem Ort Limang" hat Hörner, die anstatt nach oben, nach unten gebogen sind, wie es gelegentlich bei Büffeln vorkommt. Auf freiem Feld fühlt er sich beengt, da ihn die Hörner beim Grasen behinderlich sind. Auf einem schmalen Pfad fühlt er sich frei, da seine Hörner sich nicht im Gebüsch verheddern können. Er trinkt trübes Wasser, da seine Hörner es vor dem Trinken bereits aufgewühlt haben, ißt trockenen Farn, da er an das kurze junge Gras nicht heranreichen kann. Der Ort Limang ist für seinen Büffelreichtum bekannt, weshalb die Büffel dort sprichwörtlich die Hörner nach unten gebogen haben, vermochte mir jedoch niemand zu erklären.
29-33 Siehe Anmerkung zu Hs. 11. Zum Genitivanzeiger nu siehe Anmerkung zu Zeile 7.
35 Melengang 'erstaunt, verblüfft' halte ich für einen Schreibfehler. Melengah 'töricht, dumm' paßt besser zu si séa rukur.
Bambusrohr von zwei Abschnitten. Lg. 60 cm, Dm. 8 cm. Z. 1 bis 20 befinden sich auf dem linken, die anderen auf dem rechten Abschnitt. Am Anfang eines jeden Abschnitts befindet sich ein Ornamentstreifen mit schlichten geometrischen Mustern. Dieses Klagelied wurde von S. Purba (1978) in allerdings fehlerhafter Transliteration und Übersetzung publiziert.
Transliteration 1
1. maka hiyo bila˝ bila˝ nu buluÓ kayan lako hiya tubuÓ ni babo ta
2. neÓ mekapal héda ni teruÓ la˜it megaja˝ héda hi jé dubé hita
3. baÓ hanak pera˜in na˜in mergana me kapken dubé la
4. ko ban suratin ˜é naténa rukur hi jé hisurati hanak
5. pera˜in na˜in mergana karo karo nu beberéna si ter
6. gelar hanak si te˜aÓ si yala˝ hala˝ héda maka hédam kataku
7. sitik ban badu ho temman senninaku maka di he˝go ni
8. perlajari surat sepulu siwaÓ héda hula la nisuwikan
9. haté hula de˝go pebuwé-buwé kata baX me˝kila si kasabuwé
10. na peterem cikurak nadé bibi kasateremna hula ta
11. wa si kura˝ buwé jagar si kura˝ teram hiyukuri ˜é hu
12. lis mirigat bula˝ bula˝ merigat habaÓna tolé pe˜ido la
13. mehuli pertubuÓ kura˝ ˜innana ho temman sinninaku
14. maka hé di me kataku sitik ban hi˜ettan dagi si kara
15. babanta gelluÓ he˝go mekapken bagi si yupama
16. na kerbo si guduk lima˝ bana picet ni yembal
17. -lemmbal logar ni bagas bakal si tertatap
18. -layo miciho terimen layo gembur si ter
19. tatap gagatan mirataÓ tergagat her
20. sam kiraÓ dagi tadi˜anna ˜é kerbo jala˝ bana di
21. la˝ kapken si karababan hukuran mama si na˜in ˜é k[1]
22. X ken si kuturiken hé di da habaÓna tolé bagi siyupamana layam
23. -layam nu sukadéri bana haminna tadi˝ pé la ban hulihan
24. haminna naktak pé la ban jemputan haminna mobak
25. pé la ban takapan dagi tadi˜anna kal ˜é layam layam nu
26. sukadéri bana di la˝ kapken si karababan hukuran mama
27. si na˜in héda si terserap pulo mele˝˜a˝ si sé rukur maka
28. di kutaktaki kuukuri ˜éda si karababanku gelluÓ
29. ho siliÓku si ˜ogé surat kataku si kasa haku hersiliÓ hen
30. taÓ haku hersennina kamu sa ˜ogé bila˝ bila˝ hanak pera˜in ha˜in
31. mergana haminna labuÓ pé bekas nurati hula hikataken kami
32. mekamis herkité kitéken hatéku céda maka labuÓ bekas nu
33. rati perban kuhukuri dubé perdalinku mabur nada˜i
34. taneÓ nageri jahé jahé héda makana naktak me dubé hiluÓku
35. kusapu dubé hayoku halu hulisku maka labuÓ héda surat
Korrekturen
Typisch für diese Handschrift ist, daß sich anstelle des Präfixes /me-/ häufig die Form /mi-/ findet. Es mag sich dabei um eine dialektische Variante handeln (Z. 12 mirigat, aber merigat in derselben Zeile; Z. 18 miciho und Z. 19 miratah. (Beispiele für regelmäßige /me-/ Formen in dieser Hs. sind mekapal, meganjang etc.). Aber auch sonst findet sich dreimal ein diakritisches anstelle eines <>: Z. 4 suratin (suraten); Z. 13 ˜innana (˜ennana) und Z. 20 kiraÓ (keraÓ).
7 ban man
8 perlajari F pelajari
8 sepulu F sepuluÓ
8 nisuikan F nisuiken
9 baX ba[pa]
9 me˝kila be˝kila
11 teram F terem
11/12 ulis uis (tb. ulos)
12 habaÓna F tabaÓna
18 terimen F terinem
21/22 ˜é k X ken ˜é kapken
22 hé di da hé di
22 habaÓna F tabahna
23&26 sukadéri sukadéli
27 mele˜a˝ F mele˜aÓ ?
27 sé sé[ya]
30 sa F si
Transliteration 2
1. Maka io bilang-bilang nu buluh kayan
2. lako ia tubuh ni babo taneh mekapal énda
3. ni teruh langit meganjang énda.
4. i jé ndubé itabah anak Peranginangin mergana mekapken ndubé
5. lako ban suraten ngé naténa rukur.
6. i jé isurati anak Peranginangin mergana,
7. Karo-Karo nu beberéna
8. si tergelar anak sintengah, si alang-alang énda,
9. maka éndam kataku sitik man bandu,
10. O teman seninaku.
11. Maka di enggo nipelajari surat sepuluh siwah énda
12. ula la nisuiken até,
13. ula denggo pebué-bué kata ba[pa]-bengkila si kasabuéna,
14. peterem cikurak nandé-bibi [si] kasateremna,
15. ula tawa si kurang bué
16. jagar si kurang terem
17. iukuri ngé uis merigat, bulang-bulang merigat,
18. tambahna tolé pengindo la mehuli,
19. pertubuh kurang ngenana,
20. O teman seninaku.
21. Maka é di me kataku sitik ban ingetan dagi si karababanta geluh
22. enggo me kapken bagi siumpamana kerbo si gunduk Limang bana
23. picet ni mbal-mbal, longgar ni bagas bakal
24. si tertatap layo meciho, terinem layo gembur
25. si tertatap gagatan meratah, tergagat ersam kirah
26. Dagi tandinganna ngé kerbo jalang bana
27. di lang kapken si karababan ukuran mama si Nangin ngé kapken
28. si kuturiken é di.
29. Tambahna tolé bagi siumpamana layam-layam nu sukandéli bana
30. aminna tading pé la ban ulihan
31. aminna naktak pé la ban jemputan
32. aminna mombak pé la ban tangkapan
33. dagi tandinganna kal ngé layam-layam nu sukandéli bana
34. di lang kapken si karababan ukuran mama si Nangin énda,
35. si terserap pulo melengah si sé[a] rukur,
36. Maka di kutaktaki kuukuri ngénda si karababanku geluh,
37. O silihku si ngogé surat kataku
38. si kasa aku ersilih entah aku ersenina
39. kamu si ngogé bilang-bilang anak Peranginangin mergana
40. aminna labuh pé bekas nurati
41. ula ikataken kami mekamis
42. erkité-kitéken atéku céda
43. maka labuh bekas nurati
44. perban kuukuri ndubé perdalinku mambur
45. nandangi taneh nageri jahé-jahé énda,
46. makana naktak me ndubé iluhku
47. kusapu ndubé ayoku alu ulisku
48. maka labuh énda surat.
Übersetzung
1. Dies ist ein Klagelied auf Kayan-Bambus
2. der auf dieser dicken Erde wuchs
3. unter diesem hohen Himmel.
4. Dort wurde er damals vom Sohn des Peranginangin Klans geschlagen
5. um ein Schriftstück zu machen, so dachte er
6. So wurde er vom Sohn des Peranginangin Klans beschrieben
7. Karo-Karo als Mutterklan
8. den man mittleres Kind nennt, den Unzureichenden
9. dies sind einige Worte an euch
10. O meine Freunde und Klangenossen.
11. Nachdem ich die neunzehn Schriftzeichen gelernt habe
12. so will ich nicht die Herzen verletzen
13. den Worten der zahlreichen Väter und Onkel nichts hinzufügen
14. den Klatsch der zahlreichen Mütter und Tanten nicht vermehren
15. verlacht nicht das, was mangelnd ist
16. scherzt nicht über das, was nicht zahlreich genug ist
17. denkt an [meine] zerrissenen Kleider, [mein] zerrissene Kopftuch
18. und daran, daß [mein] Lebenslos ein Unglückliches ist
19. [meine] Geburtsumstände nicht gut waren,
20. O meine Freunde und Klangenossen.
21. Dies sind einige Worte um zu erinnern an die Last unseres Lebens
22. das so ist wie der Büffel aus dem Orte Limang mit umgebogenen Hörnern
23. auf freiem Feld fühlt er sich beengt, auf dem Pfad frei
24. er sieht klares Wasser aber trinkt trübes Wasser
25. er sieht grünes Futter aber frißt trockenen Farn
26. so verhält es sich, wie im Falle des wilden Büffels
27. so ist das, was der Sohn vom Peranginangin Klan zu bedenken hat
28. und das ich erzähle.
29. Ferner ist es wie ein Haarknoten aus Stroh
30. bleibt er zurück, wird er nicht geholt
31. fällt er herab, wird er nicht aufgehoben
32. fällt er ins Wasser, wird er nicht herausgeholt
33. so verhält es sich, wie im Falle des Haarknotens aus Stroh
34. so ist das, was der Sohn vom Peranginangin Klan zu bedenken hat
35. der ganz und gar töricht ist, der nicht denkt
36. Wenn ich die Last meines Lebens bedenke
37. O meine Freunde, die die Schrift meiner Worte lesen,
38. ob ihr meine Schwager seid oder meine Brüder
39. ihr, die ihr das Klagelied vom Sohn des Peranginangin Klans lest
40. wenn das Geschriebene auch fehlerhaft ist
41. nenne uns nicht unbedarft
42. es ist weil mein Herz gebrochen ist
43. deshalb ist das Geschriebene fehlerhaft
44. wenn ich daran denke, wie sich mein Weg ergoß
45. in dieses stromabwärts gelegene Land
46. dann tropfen meine Tränen
47. ich wische mein Gesicht mit meinem Kleid
48. daher ist diese Schrift fehlerhaft.
Anmerkungen
7 Zum Genitivanzeiger nu siehe. Hs. 44, Anmerkung zu Zeile 3.
8 Vgl. alang-alang mbentar alang-alang mbiring 'weder weiß noch schwarz', alang-alangen sich nicht entscheiden können, zweifelnd'. Si alang-alang énda bezieht sich hier wahrscheinlich darauf, daß er der mittelgeborene Sohn ist (weder der jüngste, noch der älteste) und soll wohl andeuten, daß er entschlußlos, zweifelnd ist.
15-16 Er wendet sich an die Leser mit der Bitte, sich nicht über die Mängel des Textes zu amüsieren, sondern zu beachten, daß er arm und unglücklich ist.
22-26 Der "Büffel aus dem Ort Limang" hat Hörner, die anstatt nach oben, nach unten gebogen sind, wie es gelegentlich bei Büffeln vorkommt. Auf freiem Feld fühlt er sich beengt, da ihn die Hörner beim Grasen behinderlich sind. Auf einem schmalen Pfad fühlt er sich frei, da seine Hörner sich nicht im Gebüsch verheddern können. Er trinkt trübes Wasser, da seine Hörner es vor dem Trinken bereits aufgewühlt haben, ißt trockenen Farn, da er an das kurze junge Gras nicht heranreichen kann. Der Ort Limang ist für seinen Büffelreichtum bekannt, weshalb die Büffel dort sprichwörtlich die Hörner nach unten gebogen haben, vermochte mir jedoch niemand zu erklären.
29-33 Siehe Anmerkung zu Hs. 11. Zum Genitivanzeiger nu siehe Anmerkung zu Zeile 7.
35 Melengang 'erstaunt, verblüfft' halte ich für einen Schreibfehler. Melengah 'töricht, dumm' paßt besser zu si séa rukur.
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